sLandArt Landschaftsarchitektur

Grundschule am südlichen Sonnenberg

Bauherr: Stadtvewaltung Chemnitz
Fläche: 0,5 ha
Dachgarten: 0,15 ha
Fertigstellung: 2023

Ein Grundprinzip der Neugestaltung in dem topografisch anspruchsvollen Gelände ist die Strukturierung der Freifläche in unterschiedliche Raumatmosphären mit spezifischen Spiel- und Aufenthaltsoptionen. Ziel war die Schaffung eines harmonischen Zusammenspiels von verschiedenen Nutzungsintensitäten und -geschwindigkeiten.

Maßgebend für die Ausbildung dieser Räume ist die Höheneinordnung der geplanten Neubauten in Verbindung mit der topografischen Situation vor Ort. Auch die angrenzenden Flächen des Kinder- und Familienzentrums werden in Teilbereichen mit angebunden, um eine gemeinsame Nutzung zu ermöglichen. Mit einem Höhenunterschied von bis zu 5 Metern1 wird das Außengelände mittels Geländemodellierung in funktional sinnvolle und räumlich abwechslungsreiche Ebenen gegliedert. Mittels sanft geneigten Wegen (max. 6 %) und großzügigen Treppenanlagen mit Sitzelementen werden die verschiedenen Höhenniveaus, barrierearm, sicher und spielerisch miteinander verbunden. Alle Stufenanlagen2 im Schulgelände sind mit doppelten Handläufen (inklusive taktiler Elemente) sowie Kontrasteinsätzen in den An- und Austrittsstufen ausgestattet.

Die neue Geländemodellierung wird durch die Anlage von entsprechenden Böschungen komplettiert und soll sich insgesamt visuell und räumlich verträglich in die Bestandstopografie einfügen. Je nach Lage und Neigung sind die Hänge unterschiedlich ausgebildet. So findet sich neben den zahlreichen bepflanzten Schrägen auch ein Abschnitt, welcher als "Spielböschung" befestigt ist. Ausgestattet mit Seilen, Kletteraufstiegen, Findlingen und einer Hangrutsche wird das Spielpotential des Höhenunterschiedes bewusst inszeniert.

Alle stärker geneigten Pflanzflächen können hingegen nur sehr eingeschränkt oder zum Teil kaum genutzt werden. Um dem Platzbedarf der Kinder dennoch gerecht zu werden wird auf dem Turnhallendach ein intensiv nutzbarer Freiraum geschaffen. Der Dachgarten soll zum Entdecken und Experimentieren animieren und ein Ort mit hoher Erfahrungsdichte für physikalische, biologische und ökologische Phänomene sowie einer besonderen Aufenthaltsqualität zur Erholung. Via Aufzug oder Außentreppe erreichbar und mit einem Geräteschuppen ausgestattet, können bis zu zwei Klassen diesen stadtökologisch und pädagogisch wertvollen Erlebnisraum gleichzeitig nutzen.

In geschützter Lage zwischen Grundschule und Turnhalle wird eine dynamisch modellierte Spiellandschaft zur Anregung der Bewegung angelegt. Die Ausführung in farbenfrohem EPDM-Belag soll dabei unter anderem den Ansprüchen nach visueller Ästhetik (stimmungsvolle Farben- und Formenvielfalt...); hoher Benutzungssicherheit (stoßdämpfende Eigenschaften, keine losen Einzelteile...); größtmöglicher Sauberkeit (fugenlos, staubfrei...) sowie möglichst geringem Pflegeaufwand (keine Schmutzecken, leichte Reinigung...) gerecht werden. Passend zur anspruchsvollen Architektur wird somit ein attraktiver und in den Pausen schnell zugänglicher Bereich mit hohem Spielwert geschaffen.

Luftbilder mit freundlicher Genehmigung von chemnitz-von-oben.de